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Gut beraten sein
Viele Wege führen zum angepeilten Anlageerfolg – aber welcher ist der richtige? Jeder Anleger sollte den für ihn passenden Weg wählen. Basierend auf dem erarbeiteten Anlegerprofil stehen dem Bankkunden grundsätzlich drei Umsetzungsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und Beratungskomponenten zur Verfügung:
1. Execution-only
Der Kunde verwaltet sein Vermögen selbständig und trifft seine Anlageentscheidungen ohne die Unterstützung einer professionellen Beratung oder Verwaltung. Dies setzt neben der nötigen Selbstsicherheit vor allem auch gute Finanzmarktkenntnisse voraus.
2. Beratungsmandat
Der Kunde wird für seine Anlageentscheide von einem Anlageberater unterstützt.
3. Vermögensverwaltungsmandat
Der Kunde delegiert die Vermögensverwaltung an einen professionellen Vermögensverwalter.
Bei der ersten und der letzten Variante ist klar, wer für die Anlageentscheidungen verantwortlich ist. Bei einem Beratungsmandat eigentlich auch, weil es de facto der Kunde selbst ist. Meistens verlässt er sich aber sehr stark auf seinen Berater. Dabei sollte er auf folgende Aspekte achten:
Versteht mein Anlageberater meine Wünsche und Bedürfnisse?
Basis dafür bilden das Anlageprofil, in welchem
Hauptmerkmale wie Risiko-Toleranz und -Fähigkeit
erfasst werden, sowie eine gute Finanzplanung.
Wichtig ist aber auch sich selber ein gutes Bild der
eigenen Situation und der eigenen Erwartungen
zu machen und diese klar zu kommunizieren.
Gibt es mögliche Interessenkonflikte bei den vorgeschlagenen Anlagelösungen?
Die Beratung ist aufgrund von Eigenprodukten, Rückvergütungen aus Finanzinstrumenten und Transaktionen sowie Bonusprogrammen selten frei von Interessenkonflikten. Der Anlageberater bewegt sich dabei oft in einem Spannungsfeld zwischen Gewinnoptimierung für den Kunden, seinem Arbeitgeber und natürlich auch sich selbst. Hier gilt es die Empfehlungen kritisch zu hinterfragen, Transparenz zu verlangen und das Kleingedruckte zu lesen.
Kann ich die Empfehlungen nachvollziehen und sind all meine Fragen geklärt?
Verlassen Sie sich nicht auf grosse Versprechungen und «schöne Geschichten». Die Ausführungen der Berater sollten nachvollziehbar und mit transparenten Rendite- und Risikoeigenschaften erklärbar sein. Vor allem Derivate, strukturierte und wenig transparente Produkte sollen auf deren Sinnhaftigkeit geprüft werden.
Bekomme ich die gewünschte Beratung oder werden mir vor allem Produkte «verkauft»?
Sie sollten sich an bewährten Anlagegrundsätzen, wie Buy-and-Hold mit diszipliniertem Rebalancing und genügender Diversifikation, orientieren und sich nicht ständig zu bestimmten Transaktionen drängen lassen.
Erhalte ich eine transparente und verständliche Berichterstattung bezüglich Anlageresultat, Kosten und Risiken?
Das Kapitalmarktumfeld ist dynamisch und verlangt nach aussagekräftigen, zeitnahen und übersichtlichen Informationen. Stellen Sie sicher, dass Sie jederzeit Zugriff auf akkurate Informationen zu Ihren Anlagen hinsichtlich Anlageresultat, Risiko und Kosten haben. Ihr Anlageberater sollte zudem in der Lage sein, den Mehrwert seiner Empfehlungen aufzuzeigen.
Wie teuer wird diese Beratung angeboten?
Oftmals liegen die Preise für Beratungsmandate im Bereich von Vermögensverwaltungsmandaten. Sie sollten sich dann fragen, ob für Sie das Verhältnis zwischen Eigenaufwand, Eigenverantwortung und Kosten im Vergleich zu einem Verwaltungsmandat stimmt.
Fazit: Ein Anlageberatungsmandat ist eine Art Zwischenlösung.
Sie verlassen sich dabei auf Dritte, aber tragen noch immer selber die Verantwortung. Es ist aus diesem Grund sehr wichtig Klarheit zu schaffen. Die Anlageberatung sollte einen messbaren Mehrwert liefern. Ein unabhängiger Finanzexperte kann Sie dabei mit einer unabhängigen Zweitmeinung professionell unterstützen.
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