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Generationswechsel in Stiftungen erfordert Handlungsbedarf
Stiftungsmonitor 2021 - Generationswechsel in Stiftungen erfordert Handlungsbedarf
Der jährlich erscheinende Stiftungsmonitor der Plattform stiftung-nextgen in Kooperation mit der LMM Investment Controlling zeigt, dass in vielen österreichischen Stiftungen in Vorbereitung des Generationswechsels noch ein dringlicher Handlungsbedarf besteht.
Wien, 7. März 2022: Mit dem Stiftungsmonitor analysieren die LMM Investment Controlling AG und die Plattform stiftung-nextgen jährlich relevante Entwicklungen im österreichischen Stiftungssektor. Insgesamt haben Ende 2021 über 130 Stiftungen an der Umfrage teilgenommen. „Die Resultate zeigen uns, wie Stiftungen aufgestellt sind, und lassen deutlich erkennen, dass insbesondere bei bevorstehendem Generationswechsel noch Handlungsbedarf besteht.“, fasst Manfred Wieland, Gründer der Plattform stiftung-nextgen und Director von LMM Österreich die Ergebnisse der aktuellen Studie zusammen.
Für den Bereich der Finanzanlagen lassen sich aus den Ergebnissen der Studie die folgenden zentralen Erkenntnisse ableiten:
Erkenntnis 1: Rund die Hälfte der Stiftungsurkunden sieht keine Änderungsrechte vor.
Etwaige Vorgaben in den Anlagerichtlinien zu Anlagezielen oder Strategie lassen sich nach Ableben des Stifters nicht mehr anpassen. Änderungen im Kapitalmarktumfeld können beispielsweise dazu führen, dass Ausschüttungen nicht mehr im gewünschten oder geforderten Ausmaß vorgenommen werden können. Hier rät Wieland: „Stifter sollten dringend die Stiftungsurkunde noch zu Lebzeiten anpassen bzw. von Stiftungsexperten überprüfen lassen.“
Erkenntnis 2: Über die Hälfte der Begünstigten werden vom Stifter nur informell informiert.
Fehlt ein institutionalisiertes Berichtswesen, ist bei Ableben des Stifters ein Informationsdefizit festzustellen. Ein Fünftel der Begünstigten erhält dann keine Informationen mehr. Konflikte mit Begünstigten sind häufig auf fehlende Transparenz zurückzuführen.
„Dieses Risiko kann man mit einem professionellen Berichtswesen vermeiden. So sind die Informationsrechte für die Familie gewährleistet und können darüber hinaus die Entscheidungen auf einer akkuraten Basis getroffen werden.“, rät Stefan Kargl, Geschäftsführer von LMM Österreich.
Erkenntnis 3: Nach Ableben des Stifters erfolgt meist keine neutrale Beurteilung der Anlageresultate.
Solange der Stifter aktiv ist, überwacht er in vielen Fällen die Entwicklung des Vermögens und die Resultate der Vermögensanlage selbst. Nach dessen Ableben sieht der Vorstand häufig die Bank in dieser Funktion. Damit ist eine unabhängige Überwachung und neutrale Beurteilung der Anlageresultate aber nicht mehr gewährleistet.
Hier empfiehlt Kargl: „Stifter sollten bereits zu Lebzeiten eine unabhängige Instanz zur Überwachung und Beurteilung der Vermögensentwicklung installieren. Darüber hinaus zeigt eine unabhängige Überwachung vielfach auch Optimierungspotentiale auf.“
Erkenntnis 4: Die Anlagestrategie nach dem Generationswechsel ist meist konservativer.
Liegt die Verantwortung für die Anlagestrategie nach dem Ableben des Stifters beim Vorstand bzw. bei der Bank ist diese vielfach konservativer. Dies kann zu einem Zielkonflikt mit den finanziellen Anforderungen der Stiftung führen. Hier raten die Experten Wieland und Kargl: „Noch zu Lebzeiten des Stifters sollte die Anlagestrategie am Stiftungszweck und an den Vorgaben ausgerichtet werden, um eventuelle Zielkonflikte zukünftig zu vermeiden.“
Erkenntnis 5: Die Hälfte aller Stiftungen ist auch gemeinnützig aktiv.
„Diesen erfreulichen Trend sollte man hervorheben. Als Verband für gemeinnütziges Stiften sind wir gerne Ansprechpartner und unterstützen Stiftungen bei zivilgesellschaftlichen Aktivitäten“, erklärt Ruth Williams, Generalsekretärin des Verbandes für gemeinnütziges Stiften, die in diesem Jahr den Teil der Umfrage zu gemeinnützigen Aktivitäten gestaltet hat. Die vollständigen Ergebnisse zu sämtlichen Themen der Umfrage (Finanzanlagen, Organisation und Governance, Generationswechsel und Gemeinnützigkeit) können Sie auf der Plattform www.stiftung-nextgen.at und www.lmm-ic.com abrufen.
Herausgeber: LMM Investment Controlling AG, Zweigniederlassung Wien, Tuchlauben 3, 1010 Wien
Über LMM Investment Controlling AG: Die LMM AG ist ein unabhängiger Anbieter von Investment Controlling Dienstleistungen und vertritt seit mehr als 20 Jahren die Interessen privater und institutioneller Kunden gegenüber Banken und Vermögensverwaltern. Neben dem Hauptsitz in Vaduz ist sie präsent in Zürich, Frankfurt, Wien, Dubai und Sydney.
Über Plattform stiftung-nextgen: Die Plattform versorgt die österreichische Stiftungslandschaft mit praxisrelevanten Informationen aus kompetenter Hand und unterstützt bei Fragen des Generationswechsels. Dabei wird das Knowhow von Experten verschiedenster Disziplinen gebündelt.
Rückfragehinweis:
LMM Investment Controlling AG, Zweigniederlassung Wien
Mag. Stefan Kargl,
Plattform stiftung-nextgen
Mag. Manfred Wieland,
LMM KOMPASS
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