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WAS MACHT PRIVATE EQUITY-INVESTMENTS BESONDERS?
Alleine in Europa sammelten sie EUR 73.8 Mrd. an Kapital ein, der höchste Wert seit 2008. Der Markt wird von institutionellen Anlegern dominiert. Lediglich 9% stammt von Family Offices und privaten Investoren1.
Unter dem Begriff Private Equity findet man in der Praxis vielfältige Anlagemöglichkeiten. Diese unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer rechtlichen Ausgestaltung, sondern auch zum Teil in Bezug zu Risiko, Rendite und Kosten erheblich.
Üblicherweise handelt es sich um Investments in nicht börsennotierte Unternehmen. Je nach Spezialisierung investieren die Fonds in unterschiedlichen Unternehmensphasen (z.B. Venture, Buyout, Turnaround-Situationen). Fund of Funds oder Secondary Funds bieten zusätzliche Möglichkeiten der Diversifizierung.
Wir wollen Ihnen hier einige Besonderheiten von Private Equity-Investments näher bringen:
Gerine Korrelation zu liquidien Anlageklassen
Die Beimischung von Private Equity soll durch die geringe Korrelation mit Aktien einen positiven Effekt auf das Rendite-/Risikoverhältnis des Portfolios erwirken. Es ist aber vor allem die verzögerte und weniger häufige Bewertung von Private Equity-Assets, die eine dämpfende Wirkung auf die Volatilität hat. Dieser Effekt wird vielfach nicht erreicht, wenn in börsennotierte Private EquityGesellschaften («Listed-Private Equity») investiert wird.
Höhere Renditen
Die Renditen erfolgreicher Private Equity–Fonds liegen üblicherweise über jenen von Fonds liquider Anlageklassen. Diese Prämie soll den Anleger für die langfristige Kapitalbindung entschädigen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Renditen verschiedener Strategien:
Grafiktabelle
Langfristige Kapitalbindung
Bei Private Equity-Anlagen handelt es sich grundsätzlich um geschlossene Fonds mit einer vorab definierten Laufzeit von 10 bis 12 Jahren, die unter speziellen Voraussetzungen durch den Manager auch verlängert werden kann. Der Investor verpflichtet sich einen bestimmten Betrag zu investieren («Commitment»). Erfahrungsgemäss ist aufgrund der typischen Ein- und Auszahlungsverläufe nicht mehr als durchschnittlich 70% des kommittierten Kapitals im Fonds gebunden.
Höhere Eintrittshürden
Etablierte und erfolgreiche Fondsanbieter verlangen oft ein hohes Mindest-Commitment. Privaten Anlegern wird dadurch der Zugang zu den Top-Fonds und der Aufbau eines diversifizierten Portfolios erschwert.
Höhere Kosten
Die Gebühren von Private Equity-Fonds liegen regelmässig deutlich über jenen von Aktienfonds. Üblicherweise wird neben der Management Fee eine erfolgsabhängige Gebühr («Carried Interest») belastet. Auch der Aufwand für die Auswahl eines guten Managers ist höher. Die Qualität des Managers ist letztlich der wesentliche Erfolgsfaktor.
Fazit
Private Equity erfordert spezielles Fachwissen und Erfahrung. Die Auswahl (Manager-Due Diligence) ist mit einem höheren Zeit- und Kostenaufwand als bei liquiden Anlageklassen verbunden. Im Gegenzug bieten sie eine Möglichkeit zusätzliche Renditezu erzielen. Daher können Private Equity-Anlagen nicht nur im aktuellen Umfeld für gewisse Anleger von Interesse sein.
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1 Invest Europe: 2016 European Private Equity Activity, July 2017
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